David: Differenzierte Unterstützung für Obdachlose statt Schwarz-Weiß-Malerei

  • Veröffentlicht am: 22. Oktober 2020 - 13:56

201606_barbara_david_grune-brauers-31235-bearbeitet.jpg

Barbara David
Barbara David, Foto: Sven Brauers, © Grüne Hannover

Barbara David, Sprecherin für Sozialpolitik der Grünen Ratsfraktion, setzt sich stetig für gleichwürdige Lebensverhältnisse aller Hannoveraner*innen ein. Die aktuelle Debatte um Wohnungslose und Geflüchtete verläuft aus ihrer Sicht zu polarisierend.

„Wohnen ist ein Menschenrecht, für alle. Derzeit nutzen rund 1.200 Obdach- und Wohnungslose die Unterbringungen in Hannover, etwa 400 benötigen weitere Hilfen. Wer den Menschen konsequent und langfristig helfen möchte, muss die Fragestellungen differenziert betrachten und nicht Schwarz-Weiß.

Die Verwaltung arbeitet in enger Abstimmung mit dem Land, der Region und den Sozialverbänden beständig am Ausbau der Hilfsangebote. Zudem sorgen die Verbände und Freie Träger*innen, unterstützt von der Landeshauptstadt, für eine tagestrukturierende und medizinische Versorgung von Obdachlosen. Für diese wichtige Arbeit möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bedanken.

Perspektivisch müssen die Standards der Unterbringungs- und Hilfsangebote weiter verbessert werden. Wir befürworten beispielsweise die Unterbringung in Einzelzimmern, unabhängig von der Situation durch Corona, und setzen uns für passgenaue Angebote für Frauen ein.

Die aktuelle Diskussion um die 17 Obdachlosen aus dem Naturfreundehaus zeigt die Dringlichkeit des Themas. Alle Beschlüsse zum Thema Obdach wurden natürlich gemeinsam mit unseren Ampelpartner*innen getroffen. Ich arbeite daran, dass sich die akute Situation für alle Hilfebedürftigen verbessert, auch für die genannten 17 Personen, und somit alle gut durch die Coronazeit und den anstehenden Winter kommen.

Die Unterstützung für Geflüchtete und Obdachlose gegeneinander aufzuwiegen bringt niemanden voran. „Wir haben Platz“ ist kein saloppes Angebot, sondern die Überschrift einer Willenserklärung. Unter diesem Titel schließen sich seit langem Hilfsorganisationen, Kommunen und Regionen zusammen, die Geflüchteten Schutz anbieten. Es geht hierbei um die Aufnahme von Menschen, die vor Krieg und Unterdrückung fliehen müssen. Dafür setzen sich aktuell zahlreiche Oberbürgermeister*innen sowie der Niedersächsische Innenminister Boris Pistorius ein.

Bedarfsgerechte Unterstützung von Hilfebedürftigen wird durch Polarisierung ausgebremst, sie benötigt vielmehr eine detaillierte Betrachtung und eine enge Zusammenarbeit aller auf allen Ebenen,“ so Barbara David.