Clausen-Muradian fordert: E-Mobilitätsinitiative für Pflegedienste

  • Veröffentlicht am: 17. Mai 2018 - 16:43

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Dr. Elisabeth Clausen-Muradian
Elisabeth Clausen-Muradian, Foto: Sven Brauers

Keine Branche ist für die Nutzung von E-Mobilität besser geeignet als die der Pflegedienste. Denn Pflegedienste benötigen kleine, parkplatzfreundliche Fahrzeuge für viele kurze Strecken im Stadtgebiet und sie fahren erfahrungsgemäß bis zu rund 80 km pro Tag. Dabei kann E-Mobilität trotz höherer Anschaffungskosten für die Fahrzeuge wirtschaftlicher sein als herkömmliche, fossil betriebene Fahrzeuge.

Eine Umstellung von Pflegefahrzeugen auf E-Mobilität würde einen beträchtlichen Beitrag im Sinne der Luftreinhaltung bedeuten. Denn schätzungsweise sind im Gebiet der LHH rund 2.200 KFZ im Rahmen der Pflegedienste unterwegs. Erfahrungsgemäß fährt ein Pflegefahrzeug pro Jahr 15.330 km. Das macht für Hannover pro Jahr eine Fahr-Leistung der Pflegefahrzeuge von 33,7 Mio km. Bei einem Verbrauch von 8-10 l/100 km im Stadtverkehr werden dafür rund 2,7 Mio Liter fossiler Brennstoff wie Benzin oder Diesel benötigt. Dieser fossile Bedarf kann über E-Mobilität bei Nutzung erneuerbarer Energie umweltfreundlich ersetzt werden.

Dazu erklärt Dr. Elisabeth Clausen-Muradian, bau- und wirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion:

„Die Verwaltung möge im Rahmen des ´Umsetzungskonzeptes zur Elektromobilität in Hannover´ auch eine E-Mobilitätsinitiative für Pflegedienste in Hannover organisieren. Hierzu gehört u.a. ein Ausbaukonzept für Ladeinfrastruktur in Nähe von Pflegestationen.

Dazu könnten enercity, Pflegeeinrichtungen in der LHH wie z. B. die von DRK, Diakonie, Johanniter, AWO einbezogen werden.

Erfahrungen aus anderen Städten sollten einbezogen werden, z. B. die in der Stadt Dortmund im Zusammenspiel mit der dort im Pflegebereich tätigen Diakonie.

Wir werden das Thema für Hannover weiter begleiten und unterstützen, so gut wir können!“

Hintergrund:

Die Drucksache „Umsetzungskonzept zur Elektromobilität in Hannover“ (Nr. 0441/2018 N1) steht auf der Tagesordnung des Stadtentwicklungs- und Bauausschusses am Mittwoch, 16. Mai 2018 (15.00 Uhr, top 3).

Für das Konzept einer Ladeinfrastruktur sind spezielle Aspekte des Pflegedienstes zu berücksichtigen: Die Fahrzeuge sind nachts und somit außerhalb der Pflege-Arbeitszeiten zu laden, und zwar mit ausreichender Kapazität für die gesamte Tagestour. Es sollten Heimfahrten von Pflegepersonal mit dem E-Dienstfahrzeug und deren Möglichkeit bzw. Bereitschaft zum Heimladen berücksichtigt werden. Die dazu erforderliche Technik zur Abrechnung über den Arbeitgeber gibt es.

Die Erarbeitung gezielter Grundlagen für die Planung von E-Mobilität für Pflegedienste in Hannover wie z. B. Bedarfsabfragen unter den verschiedenen Pflegeeinrichtungen/-stationen könnte im Zusammenspiel mit StudentInnen der Leibniz-Universität oder der Fachhochschule Hannover erfolgen.

Beispiel E.Go: Die Firma aus Aachen baut Elektroautos der Kleinwagenklasse. Diese wurden im Jahr 2017 erstmalig auf der CeBIT Messe in Hannover präsentiert. Es wird in der Industrie 4.0 Fabrik in Aachen Rothe Erde in Serie produziert und ist für den Bedarf eines Pflegefahrzeuges geeignet.

In der Stadt Dortmund plant die Diakonie, ihren Fuhrpark von 130 Smarts zu elektrifizieren. Aktuell werden 5 E-Smarts getestet.

In der Stadt Aachen erfolgen Abstimmungen zur Ladeinfrastruktur im Pflegebereich mit dem dort angesiedelten Elektrofahrzeughersteller e.GO.

Kontakt:

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Dr. Elisabeth Clausen-Muradian, Ratsfraktion, bau- und wirtschaftspolitische Sprecherin