Gardemin: Gemeinschaftsprojekt „Theater für Hannover“ nutzt die große Bühne

  • Veröffentlicht am: 20. August 2020 - 12:30

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Daniel Gardemin
Daniel Gardemin, Foto: Sven Brauers, © Grüne Hannover

Gemeinschaftsprojekt „Theater für Hannover“ nutzt die große Bühne

Die Kultur- und Kreativszene erlebt durch die coronabedingten Einschränkungen und Schließungen drastische Einbußen. Neue Formate ermöglichen wieder erste Aufführungen und Ausstellungen, die geltenden Abstandsregeln ermöglichen allerdings nur geringe finanzielle Einnahmen. Für kleine, privatwirtschaftlich geführte Theater und die dort auftretenden Künstler*innen beispielsweise ist die Situation existenzbedrohend.

Das Pilotprojekt „Theater für Hannover“ will hier einen Ausgleich schaffen und ermöglicht ab September Auftritte im großen Saal des Kulturzentrums Pavillon. Eine Förderung der Landeshauptstadt Hannover und weitere Mittel des Bundes machen dies möglich.

Daniel Gardemin, Sprecher für Kulturpolitik der Grünen Ratsfraktion, berichtet von der ersten Idee und dem weiteren Verlauf des Projekts: „Wir stehen mit der Kultur- und Kreativszene im engen Austausch, vermitteln und unterstützen. Neben den drei bereits vorgelegten Corona-Hilfspaketen wird für die vielen unterschiedlichen Kultursparten und angeschlossenen Branchen weiterhin Förderung nötig sein. Die finanziellen Möglichkeiten der Stadt sind allerdings begrenzt, daher gilt es, zusätzlich das gute Netzwerk der hannoverschen Szene zu nutzen. Das ist im Fall des „Theater für Hannover“ besonders gut gelungen.

Im Juni haben wir Akteur*innen der hannoverschen Kulturszene und unsere Bündnispartner*innen der Kulturpolitik ins gemeinsame Gespräch gebracht, um uns direkt über die Probleme und den Bedarf auszutauschen. Dabei wurden unterschiedliche Szenarien besprochen und durchgerechnet.

Ich freue mich sehr, dass die Verwaltung unseren Impuls aufgenommen hat, gemeinsam mit den Kulturakteur*innen ein tragfähiges Konzept erarbeitet wurde und das „Theater für Hannover“ im September im Pavillon seine Türen öffnet! Dieses Pilotprojekt lässt sich hoffentlich nach ersten Erfahrungen übertragen und ausbauen.“

Hintergrund:

Die kleinen, privatwirtschaftlich geführten Theater in Hannover sowie die Freien Theater Hannover sind durch die weiter geltenden Abstandsregeln und langwierige Schließungen bedroht. Zeitgleich stehen größere Veranstaltungsräume wie der große Saal im Kulturzentrum Pavillon leer, da die dort ursprünglich gebuchten Veranstaltungen nicht stattfinden können.

Das „Theater für Hannover“ ermöglicht, den Pavillon für die Produktionen der Kleinkunstbühnen für den Zeitraum September bis Dezember 2020 zu öffnen. Hierbei handelt es sich zuerst um den spezialClub von Detlef Simon (Desimo), den Künstler Matthias Brodowy und das Theater am Küchengarten (TAK). Im großen Saal können jeweils unter Wahrung der geltenden Abstandsregeln zwischen 200 und 250 Personen Platz finden.

Neben den drei genannten Kleinkunstveranstaltern sollen auch einzelne Freie Theater weitere Aufführungstermine nutzen können. Die Vergabe der Termine geschieht in Kooperation und Koordination zwischen dem Pavillon, dem Kulturbüro und dem Verbund FTH (Freie Theater Hannover).

Die veranstaltenden Theater tragen die Künstlerhonorare und Organisationskosten der eigenen Veranstaltungen. Die Landeshauptstadt Hannover stellt für die Durchführung dieses Projektes eine etwaige, 50-prozentige Förderung i.H.v. 40.000 € in Aussicht. Die weiteren Finanzierungsmöglichkeiten müssen ausgelotet werden. Ggf. könnte eine Mischfinanzierung aus städtischen Mitteln, Mittel des Landes Niedersachsens sowie durch Mittel des Programms NEUSTART KULTUR des Bundes getragen werden. (Kulturbüro, OE 41.1/ Dez. III).

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