Rede von Barbara David, Organisations- und Personalausschuss: Mehr Auszubildende, leichterer Quereinstieg und Stellenaufstockungen

  • Veröffentlicht am: 24. Februar 2021 - 14:29

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Barbara David
Barbara David, Foto: Sven Brauers, © Grüne Hannover

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Oliver Kluck
Oliver Kluck, Foto: Sven Brauers © Grüne Hannover

Rede von Barbara David zu den Haushaltsanträgen im Organisations- und Personalausschuss am 24.02.2021, vertreten durch Oliver Kluck. Es gilt das gesprochene Wort.

Mehr Auszubildende, leichterer Quereinstieg, Stellenaufstockungen

 

„Wir alle wissen, dass die Haushaltslage der Stadt extrem angespannt ist. Trotzdem ist aus unserer Sicht falsches Sparen am Personal nicht der richtige Weg. Für uns ist es wichtig, eine Balance zwischen der enormen Belastung vieler Mitarbeiter*innen der Verwaltung - sowohl durch die vielen unbesetzten Stellen als auch durch die Aufgabenzuwachse durch neue gesetzliche Aufgaben - und der finanziellen Situation der Stadt anzustreben.

Wir befinden uns in einer Situation, in der der Fachkräftemangel derzeit an einigen Stellen virulent ist. Und gleichzeitig wissen wir auch, dass ein erheblicher Teil der Beschäftigten der Stadt Hannover in den kommenden fünf Jahren in den wohlverdienten Ruhestand gehen wird.

Neben den Strategien, die die Verwaltung ohnehin plant, um dem Fachkräftemangel und dem Ruhestand der Babyboomer zu begegnen, haben wir innerhalb unserer Haushaltsplanberatungen drei Punkte aufgegriffen, die wir für die kommenden Jahre deutlich stärker befördern möchten.

Zum einen gilt es, die Anzahl der Ausbildungsplätze bei der Stadt zu erhöhen und somit jungen oder vielleicht auch nicht mehr ganz jungen Menschen die Gelegenheit zu geben, eine abgeschlossene Qualifizierung zu erlangen und somit letztendlich vakante Stellen zu besetzen.

Diese Maßnahme darf jedoch nicht zulasten der für die Ausbildung Zuständigen bzw. der jeweiligen Fachbereiche gehen. Daher beauftragen wir parallel, dafür zu sorgen, dass dort, wo es noch nicht der Fall ist, Zeitanteile für Ausbildung und Einarbeitung anerkannt werden und ggf. weitere Kompensationen für die Betreuung geschaffen werden.

Gleichzeitig möchten wir den Quereinstieg für Personen aus dem kaufmännischen und aus dem Versicherungsbereich, aus der IT, aus dem Ingenieurswesen und anderen Berufen befördern – auch das ein wichtiger Baustein für die Zukunft.

Wie wir alle wissen, war die Aufstellung des Stellenplans – auch vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage - ein schwieriger Prozess.

Damit die Stadt aber auch weiterhin wichtige und notwendige Aufgaben erfüllen kann, setzen wir mit einem weiteren Antrag knapp 300.000 Euro in diesem und knapp 700.000 Euro im kommenden Jahr zusätzlich ein. Damit sollen wichtige Stellen z.B. beim Familienservicebüro eingerichtet werden, obwohl diese Anmeldungen im Stellenplan nicht berücksichtigt werden konnten.

Zu guter Letzt möchten wir noch die Beschleunigung der Maßnahmen im Bereich des Onlinezugangsgesetzes befördern, indem wir es ermöglichen, dass dazu auch unterjährig Stellen eingerichtet werden können.

Wir freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit und sind neugierig, wie die Verwaltung weiter geht auf dem Weg hin zu einem Kulturwandel, hin zu mehr Dynamik und Flexibilität, hin zu mehr Digitalisierung und die dabei eine Organisation bleibt, die gezeigt hat, dass sie kompetent und souverän durch Krisen wie zum Beispiel Pandemien steuern kann.

Hierfür an dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön!

Vielen Dank ebenso an alle, die mitgeholfen haben, diesen Haushalt so zu ermöglichen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.“

 

Unsere Bündnis-Anträge im Einzelnen:

  • Steigerung der Anzahl städtischer Ausbildungsplätze bei gleichzeitiger Verbesserung der Betreuungssituation für die Ausbildenden, Erleichterung und Beförderung von Quereinstiegen.
  • Steigerung des Personalkostenbudgets im 280.784 Euro in 2021 und 673.881 Euro in 2022 zur Besetzung wichtiger Stellen (z.B. Familienservicebüro, Begehungen Gefahrenmeldebereich).
  • Ggf. unterjährige Einrichtung von Stellen zugunsten der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG).