Clausen-Muradian: Mehr Platz für Radverkehr in Corona-Zeiten durch provisorische Einrichtung bereits geplanten Velorouten

  • Veröffentlicht am: 27. April 2020 - 14:01

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Dr. Elisabeth Clausen-Muradian
Elisabeth Clausen-Muradian, Foto: Sven Brauers

„Seit der Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen steigt auch das Verkehrsaufkommen in Hannover wieder deutlich. Wir fordern daher die Stadt auf, die vom Rat beschlossenen Velorouten und Radschnellwege bereits jetzt provisorisch einzurichten und auszuweisen, um damit schnellstmöglich mehr Platz und Komfort für den Radverkehr zu schaffen“, erklärt Dr. Elisabeth Clausen-Muradian, Verkehrspolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion. „Mit der provisorischen Einrichtung der großzügiger dimensionierten Velorouten und Radschnellwege soll die Kapazität des hannoverschen Radwegenetzes kurzfristig erhöht werden, damit die Abstandsregeln auf den Radwegen besser eingehalten werden können.“

„Wir wollen damit die Hannoveraner*innen und die Pendler*innen aus dem Umland dazu motivieren, generell und speziell während der Corona-Krise weiter das Fahrrad für ihre Alltags- und Freizeitwege zu nutzen, oder sogar vom PKW auf das Rad umzusteigen,“ so die grüne Verkehrspolitikerin. „Auch den ÖPNV-Nutzer*innen, die jetzt aus Infektionsschutzgründen Busse und Bahnen meiden, wollen wir so eine attraktive Alternative zum PKW anbieten.“

Clausen-Muradian: „Mehr Autoverkehr in Hannover können wir uns angesichts der damit verbundenen Klima-, Luftqualitäts-, Platz- und Stauprobleme nicht leisten. Bezüglich der Luftqualitätsbelastung gilt dies während der Corona-Pandemie ganz besonders, gibt es doch Hinweise aus der Wissenschaft, dass durch Luftschadstoffe verursachte Atemwegserkrankungen die Gefährdung durch den Covid-19-Virus erhöhen. Das Fahrrad oder E-Bike ist hier eine gesunde und durch die Velorouten und Radschnellwege noch zunehmend schnelle, komfortable und sichere Alternative zum PKW. Wir wünschen uns daher eine zeitnahe und zielgerichtete Umsetzung der Verwaltung und stehen dazu mit ihr im Austausch.“

Auf Initiative der Grünen Ratsfraktion hatte der Rat zum Haushalt 2019/20 die Verwaltung mit der Planung einer stadtweiten, stadtteilverbindenden Radverkehrsinfrastruktur in alle Stadtbezirke und angrenzenden Umlandgemeinden aus Radschnellwegen und Velorouten und der streckenweisen bzw. streckenabschnittsweisen Umsetzung in den nächsten 10 Jahren beauftragt. Dafür wurden 2.000.000 € in 2020 für erste Maßnahmen zur Realisierung eines Radschnellweges zwischen der hannoverschen Innenstadt und Garbsen bzw. Langenhagen zur Verfügung gestellt und 500.000 € in 2020 für die Umsetzung einer Veloroute vom Hauptbahnhof bis zur Stadtbahnhaltestelle Fasanenkrug als Pilotstrecke und Einstieg in die Schaffung eines Velorouten-Netzes.

In Berlin wurden während der Corona-Krise schon mehrere temporäre Radwege markiert, insbesondere dort, wo bereits dauerhafte Radwege geplant sind.