Steinhoff: Schutz und Beratung speziell für junge Frauen wird durch ein weiteres Frauenhaus möglich

  • Veröffentlicht am: 6. August 2021 - 11:22

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Renee Steinhoff
Renee Steinhoff, Foto: Sven Brauers, © Grüne Hannover

Schutz und Beratung speziell für junge Frauen wird durch ein weiteres Frauenhaus möglich

 

Die Corona-Pandemie und ihre Folgen hat die Situation der von Gewalt betroffenen Frauen und Familien deutlich verschärft. Der Bedarf an Unterbringung und Beratung ist klar angestiegen. Bündnis 90/Die Grünen setzen sich seit Langem für die Unterstützung Betroffener ein und haben durch die Grüne Ratsfraktion bereits im vorangegangenen Haushalt die Weichen für den Ausbau des Angebots in Hannover gestellt. Eine Schutzeinrichtung speziell für 18- bis 25-jährige Frauen steht nun kurz vor der Eröffnung.

Renee Steinhoff, Sprecherin für Gleichstellungspolitik, fasst den Verlauf zusammen: „Im Finanzhaushalt 2019/2020 wurde unser Antrag über rund 1 Millionen Euro Förderung für den dringenden Ausbau des Frauenhausangebots in Hannover beschlossen. Auf dieser Basis konnte das Referat für Frauen und Gleichstellung der Landeshauptstadt Hannover gemeinsam mit der Region Hannover die Realisierung weiterer bedarfsgerechter Unterbringungsplätze beständig angehen.

Im Februar 2020 öffnete das „Frauenhaus24“ in einer ersten Immobilie für 15 Personen seine Türen. Durch die Pandemie musste das Angebot aus Platzgründen aber eingeschränkt werden, Entlastung bot ein zusätzlich bereitgestelltes Gebäude und eine Wohnung. Seit März 2021 können in einer dauerhaft nutzbaren Immobilie endlich bis zu 18 Frauen aufgenommen werden. Das „Frauenhaus24“ ist seit seiner Eröffnung ausgelastet und hat auch zur erhofften Entlastung in den anderen Frauenhäusern geführt. Durch die Einrichtung einer Sofortaufnahme mit aktuell 9 Plätzen ist es außerdem möglich, dass Frauen zeitnah Schutz finden und nicht warten müssen, bis ein Platz im Frauenhaus frei wird.

Seit 2019 besteht die Möglichkeit Übergangswohnungen anzubieten, die Frauen nach ihrem Aufenthalt in einem Frauenhaus beziehen können, wenn sie keinen anonymen Wohnort oder besonderen Schutz mehr benötigen. Hier gibt es Raum für maximal sieben Frauen und 16 Kinder in Wohnungen mit zwei oder drei Zimmern und einen Gemeinschaftsgarten.

Zudem wird mit dem Projekt „Berta“ der Johann Jobst Wagenerschen Stiftung ein Wohn- und Beratungsangebot für obdachlose und von Obdachlosigkeit bedrohte Frauen unterstützt. Die Organisator*innen haben hierfür glücklicherweise ein zentrales Grundstück in der City gefunden. Auch ein Frauenhaus im Umland nehmen wir in den Blick, das Konzept steht, eine Immobilie wird gesucht.

Besonders wichtig ist mir eine Beratungs- und Schutzeinrichtung speziell für 18- bis 25-jährige Frauen. In einer Arbeitsgemeinschaft zum Thema Zwangsheirat des Hannoverschen Interventionsprogramms gegen Häusliche Gewalt (HAIP) wurde Anfang 2018 der Bedarf erkannt, für diese Zielgruppe ein eigenständiges Angebot zu schaffen. Junge Frauen in benötigen eine kombinierte Unterstützung aus zwei Fachbereichen: Jugendhilfe und Frauenschutz. Eine Einrichtung der Landeshauptstadt Hannover unter der Trägerschaft von Mädchenhaus zwei13 e.V. wird bald dazu beitragen, dass dies möglich wird. Es gibt mittlerweile eine Immobilie und wenn alles glatt geht, startet das Projekt im Herbst diesen Jahres. Das freut mich sehr.

Ich bin froh über den aktuellen Stand und möchte mich bei allen Beteiligten für die engagierte und flexible Zusammenarbeit bedanken! Die Zahl der Frauenhausplätze konnte auf 120 erhöht werden, auf spezielle Bedarfe zugeschnittene, zusätzliche Angebote wurden geschaffen und die Vernetzung zwischen den Frauenhäusern und der Verwaltung von Stadt und Region ausgebaut.

Da aber weiterhin ein großer Bedarf an Beratung, Prävention und Schutz besteht, werden wir uns nicht auf Erreichtem ausruhen, sondern diese wichtige Arbeit natürlich auch in Zukunft voranbringen.“

 

Hintergrund: Weitere Informationen sind in der Drucksache Nr. 0885/2021 „Ausbau der Frauenhauslandschaft“ sowie im Haushaltsantrag 0367/2021 nachzulesen.